Hertha Thiele
Als Frau Hartmann aus der Flunderküche genießt ihre Fernsehrolle in »Florentiner 73« heute Kult-Status. Doch Hertha Thiele konnte durchaus mehr, als es dieser kleinbürgerliche Berliner Charakter von ihr verlangte. Große Popularität erreichte sie 1931 durch ihre Filmrolle Manuela von Meinhardis in »Mädchen in Uniform« sowie durch die Hauptfigur Anni an der Seite des großen Ernst Busch in »Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?« 1932, bis ihr im Jahr 1936 das landesweite Berufsverbot vorerst die Karriere beendete. Im Januar 1937 emigrierte sie in die Schweiz, war dort als Hausangestellte und Souffleuse tätig. 1949 kam sie in die DDR, konnte aber ihre Laufbahn als Schauspielerin nicht fortsetzen. Sie ging erneut in die Schweiz, in der sie derweil als Hilfskrankenschwester in einer psychiatrischen Einrichtung arbeitete. Erst ab 1966 begann für sie eine zweite Erfolgskarriere in der DDR. Später gehörte sie sogar zum festen Ensemble des DFF.
Am 5. August 1984 verstarb die aus Leipzig stammende Schauspielerin im Alter von 76 Jahren.
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